Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren (ATT)
Die Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren (ATT) befasst sich mit Themen, die speziell für Trinkwassertalsperren relevant sind. Sie ist damit eine wichtige Ergänzung zu den Fachgruppen des Deutschen Talsperren Komitees (DTK) und des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW).
Im Fachausschuss der ATT werden jeweils neue und aktuelle Themen besprochen, die bei Bedarf zur weiteren Bearbeitung an einen der fünf Arbeitskreise (Analytik, Aufbereitung und Verfahrenstechnik, Bau und Betrieb von Talsperren, Biologie, Talsperrenbewirtschaftung) weitergegeben werden.
Die Mitglieder des Fachausschusses der ATT tauschten sich 2021 in zwei Online-Treffen zu den Konsequenzen und Erfahrungen aus dem Niederschlagsereignis im Juli 2021, zum Umgang mit Extremwetter-Ereignissen und zu den Folgen der Waldschäden aus Sicht der Talsperrenbetreiber und Wasserversorger aus. Darüber hinaus wurden die Ergebnisse der Projekte zur Massenentwicklung coliformer Bakterien und Ökosystemdienstleistungen sowie die Literaturstudie zur Flotation für die Aufbereitung von Talsperrenwasser vorgestellt.
Unter der Leitung des Arbeitskreises Analytik erfolgte die Aktualisierung der Technischen Information 8 „Untersuchungsprogramm zur Wasserbeschaffenheit in Trinkwassertalsperren". Dabei flossen viele Erfahrungen der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz ein, die auf dem inzwischen etablierten interinstitutionellen Monitoring der Rappbodetalsperre basieren .
Die Überarbeitung der ATT-Homepage wurde abgeschlossen, so dass seit Anfang 2022 eine neue Internetpräsenz Aufgaben und Wirken der Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren in der Fachbranche vorstellt: www.trinkwassertalsperren.de.
Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW)
Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz arbeitet in verschiedenen Projekt- und Arbeitskreisen des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) mit. Die Mitglieder des DVGW-Projektkreises Stabilisierung halten die Arbeitsblatt-Reihe W 214 „Entsäuerung von Wasser“ kontinuierlich auf dem aktuellen Stand. Zurzeit werden auch die Arbeitsblatt-Reihen W 215 „Zentrale Dosierung von Korrosionsinhibitoren“ und W 216 „Versorgung mit unterschiedlichen Wässern“ auf ihre Aktualität geprüft und an die bestehenden Anforderungen angepasst. Zur Überarbeitung gehören bei Bedarf neben Literaturrecherchen auch verschiedene Feldversuche in Zusammenarbeit mit dem DVGW-Technologiezentrum Wasser (TZW) und dem IWW Zentrum Wasser durchgeführt.
Weitere Erfahrungen des Unternehmens fließen in die Arbeit des DVGW-Arbeitskreises anthropogene Spurenstoffe (AKAS) ein. Der AKAS ist aus dem Arbeitskreis Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel (PBSM) hervorgegangen. Da sich die durch den Menschen in die Umwelt eingetragenen Spurenstoffe nicht nur auf Pflanzenschutzmittel begrenzen, wurde die Arbeitsaufgabe des Arbeitskreises erweitert. Neben den Pflanzenschutzmitteln werden auch weitere Spurenstoffe wie beispielsweise Arzneimittel, Nitrifikationshemmer und industrielle Zusatzstoffe betrachtet. Der AKAS übergibt dem DVGW-Arbeitskreis Trinkwasser eine Handlungsempfehlung mit den in Sachsen-Anhalt zu untersuchenden Substanzen. Im Freistaat Sachsen existiert eine ähnliche Arbeitsgruppe.
Eine weitere DVGW-Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der risikobewertungsbasierten Anpassung der Probenahmeplanung (RAP). Mit diesem Thema und der Gefährdungsbeurteilung in den Einzugsgebieten werden sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe wahrscheinlich 2022/2023 intensiv befassen.
Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe (AWE)
In der Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe (AWE) haben sich sechs Wasserversorgungsunternehmen aus Mitteldeutschland und Berlin zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine langfristig auf einem hohen qualitativen Niveau abgesicherte und effiziente Trinkwassergewinnung einzutreten. Prioritäres Ziel der AWE ist die Verbesserung der Oberflächenwasserqualität in der Elbe und ihrer Nebenflüsse, um mit naturnahen Aufbereitungsverfahren Trinkwasser produzieren zu können. Da diese Ziele auch in Artikel 7 der europäischen Wasserrahmenrichtlinie verankert sind, schloss sich die AWE bereits 2019 mit anderen Flussgebiets-gemeinschaften an Rhein, Donau, Ruhr, Maas und Schelde zur ERM-Koalition zusammen. Benannt ist das Bündnis nach dem 2020 gemeinsam veröffentlichten Europäischen Fließgewässermemorandum (European River Memorandum, ERM). Im vergangenen Jahr ist die Öffentlichkeitsarbeit für unsere Anliegen deutlich verstärkt worden. Seit Jahresbeginn 2021 wird über die Kommunikationsplattform Twitter zu aktuellen wasserpolitischen Themen Stellung bezogen.
Leider konnten die Beratungen der AWE nur teilweise in Präsenz stattfinden. Trotzdem ist es gelungen eine Vergleichsuntersuchung aller Labore zu organisieren und an den Online-Beratungen der IKSE teilnehmen zu können.
Vor Beginn des 3. Bewirtschaftungszeitraum nach EUWasserrahmenrichtlinie (2022 bis 2027) nutzten die AWE-Mitgliedsunternehmen die öffentliche Anhörung, um eine Stellungnahme zum Bewirtschaftungsplan und Maßnahme-Programm einzureichen. In einem 9-Punkte-Forderungskatalog werden dem Bund und den Ländern Möglichkeiten aus Sicht der Wasserversorger aufgezeigt, wie eine schrittweise Verbesserung der Fließgewässerqualität im dritten Bewirtschaftungszyklus von statten gehen sollte. Die Wasserversorger bieten den politischen Entscheidungsträgern ihre Unterstützung an, damit die Erreichung der „guten Qualität“ nach WRRL im Sinne aller Verbraucher nicht in weite Ferne rückt.
Extra:
Zum Weltwassertag 2022 verabschiedete die ERM-Koalition das Europäische Grundwassermemorandum [Link zum PDF des EGM ] zur qualitativen und quantitativen Sicherung der Trinkwassergewinnung für zukünftige Generationen. Die Trinkwasserversorger mahnen darin an, dass die äußerst wichtige Ressource Grundwasser intensiven qualitativen und quantitativen Schutz benötigt, um auch in Zukunft die Trinkwasserversorgung zu sichern.