www.bdew.de Als Dachverband der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft vertritt der BDEW die Interessen der FEO in Hinsicht auf Aspekte des Umwelt- und Klimaschutzes, der Qualität und Sicherheit sowie der Wirtschaftlichkeit gegenüber Politik, Fachwelt, Medien und Öffentlichkeit. Auch hier kommt der Informationsaustausch durch die Mitarbeit in Fachgremien und Arbeitsgruppen sowie die Veröffentlichung von Fachpublikationen zustande. Zentrales Thema im Jahr 2022 war die mit dem Ukrainekrieg verbundene Problematik der Energieverfügbarkeit und der Energiepreisentwicklung. Weitere, sehr relevante Themen des Jahres 2022 waren die Digitalisierung und die Energieeffizienz in der Wasserwirtschaft. Die Arbeitsgemeinschaft Trinkwassertalsperren e.V. (ATT) ist eine gemeinnützige Vereinigung, die sich mit der Gewinnung, Aufbereitung und Verteilung von Trinkwasser aus Talsperren sowie dem Betrieb und der Bewirtschaftung der Talsperren beschäftigt. Mehr als 90 % des in Deutschland aus Talsperren gewonnenen Trinkwassers stammt von den Mitgliedsunternehmen der ATT. Die ATT ergänzt die Fachgruppen des Deutschen Talsperren Komitees (DTK) und des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW), indem sie sich auf Trinkwassertalsperren konzentriert. Die FEO ist im Fachausschuss und in den Arbeitskreisen Analytik, Aufbereitung und Verfahrenstechnik, Biologie und Talsperrenbewirtschaftung vertreten. Der Talsperrenbetrieb Sachsen-Anhalt AöR (TSB) und das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ) sind ebenfalls in der ATT aktiv. Der fachliche Erfahrungsaustausch unter den ATT-Mitgliedern steht im Mittelpunkt der Treffen, bei denen Ideen und Bedenken auf freundschaftlicher Basis diskutiert werden. Besichtigungen von Wasserwerken bieten Gelegenheit, neue Ansätze für die eigenen Anlagen zu sammeln. Im letzten Jahr wurde federführend durch den Arbeitskreis Bewirtschaftung das Symposium zur Trinkwasserversorgung aus Talsperren im Klimawandel vorbereitet, welches im Februar 2024 in Leipzig stattfand. Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern eine flexible Reaktion von Talsperrenbetreibern, Behörden und Wasserversorgern angesichts wechselnder Witterungsbedingungen. Der Umgang mit der Wiederaufforstung der Wälder und die Zeit bis der Wald gewachsen ist sowie die neue Trinkwasserverordnung und die Trinkwassereinzugsgebieteverordnung waren arbeitskreisübergreifende Themen. Die ATT hat auch eine Stellungnahme zur Nationalen Wasserstrategie abgegeben. Kontaktinformationen und weitere Details sind auf der Website www.trinkwassertalsperren.de verfügbar. Die FEO selbst sowie ein Teil der Mitarbeiter der FEO sind Mitglied im Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW). Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) ist eine Organisation, die sich mit der Sicherstellung einer zuverlässigen und qualitativ hochwertigen Wasserversorgung in Deutschland befasst. Der DVGW entwickelt technische Regeln und Standards für die Planung, den Bau und den Betrieb von Wasserversorgungsanlagen. Darüber hinaus engagiert sich der DVGW für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften in der Wasserwirtschaft und fördert den fachlichen Austausch zwischen Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung. Insgesamt trägt der DVGW maßgeblich dazu bei, die hohen Qualitätsstandards in der deutschen Wasserversorgung zu gewährleisten. Mitarbeiter der FEO arbeiten in zahlreichen Projekt- und Arbeitskreisen an der Weiterentwicklung der technischen Regeln, der Stellungnahme zu aktuellen wasserwirtschaftlichen Themen oder der Begleitung und Fortschreibung von Forschungsprogrammen auf dem Gebiet der Trinkwasserversorgung. Stellvertretend seien hier beispielsweise die Projektkreise Flockung, Filtration und Stabilisierung (Aktualisierung der technischen Regeln zur Trinkwasseraufbereitung) oder der Arbeitskreis Grundwasser und Ressourcenmanagement (Themen im vorsorgenden Gewässerschutz), der Arbeitskreis Mikrobiologie oder der DIN/DVGW-Normungsausschuss für Wasseraufbereitungsverfahren genannt. Die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe (AWE) war im Jahr 2022 wesentlich von der Erarbeitung, Gestaltung und Veröffentlichung der Berichtsbroschüre der Jahre 2020/2021 geprägt. Auf Basis der jeweiligen ausführlichen Jahresberichte konnten zahlreiche Spurenstoffe identifiziert werden, deren Konzentrationen in den Fließgewässern über den Zielwerten des Europäischen Fließgewässermemorandum (ERM) liegen. Ausgewählte Einzelstoffe sind in die Broschüre übernommen worden, die dokumentieren, dass die Ziele der Europäischen Wasser-rahmenrichtlinie (EU-WRRL) auch im dritten Bewirtschaftungszyklus bis 2027 nicht erreicht werden können. Daher entschloss sich die AWE schwerpunktmäßig fünf Substanzen zu benennen, deren Emissionsreduzierung in der Elbe und ihrer Nebenflüsse einen enormen Fortschritt darstellen würde. Die Broschüre wurde zum Jahresende an viele Entscheidungsgremien in Bund und Ländern versandt, um der Thematik der Spurenstoffreduzierung ein stärkeres Gewicht zu verleihen. Da seit 2021 der Bund ein eigenes Spurenstoffzentrum am Umweltbundesamt etabliert hat, fand die letzte Arbeitssitzung der AWE 2022 in Dessau statt. Gemeinsam wurde mit den Experten über Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen und die gegenseitigen Projekte vorgestellt. Die Messprogramme der Arbeitsgemeinschaft in der Elbe und ihrer Nebenflüsse werden fortgesetzt. Alle Informationen zu den Zielen, Arbeitsprogrammen, Berichten und Dokumenten der AWE befinden sich auf der Internetseite www.awe-elbe.de In der Trinkwasserverordnung ist festgeschrieben, dass nur zugelassene Untersuchungsstellen (TrinkwV, Abschnitt 8, § 39 (1)) die Analytik von Trinkwasser durchführen dürfen. Voraussetzung dafür ist eine Akkreditierung, welche nur durch die nationale Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) erfolgen darf. Bevor eine unbefristete Akkreditierungsurkunde dem Prüflabor ausgehändigt werden kann, ist eine umfangreiche Überprüfung der Durchführung der Laborarbeiten vor Ort im jeweiligen Labor durch Fachgutachter notwendig. Auch 2023 erfolgte eine Überwachung durch einen Gutachter der DAkkS, der Schwerpunkt lag auf den Arbeiten in der Mikrobiologie. Nach Abschluss der Gespräche und der gemeinsamen Auswertung mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde dem Labor eine hohe Kompetenz in Fragen der Prüfung der Trinkwasserqualität mittels vielfältigster Methoden bescheinigt. Somit kann die im Juni 2004 erstmalig erlangte Akkreditierung des Labors der FEO fortgeführt werden. Neben den gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen werden verstärkt die unterschiedlichsten Stoffe und Stoffgruppen in äußerst niedrigen Konzentrationen in unserem Wasserkreislauf nachgewiesen. Modernste Analysentechnik erschließt Messbereiche, die vor wenigen Jahren noch nicht hinreichend genau untersucht werden konnten. Bei diesen Substanzen handelt es sich durchweg um Stoffe, die durch unsere menschlichen Anwendungen in geringsten Mengen im Oberflächen- und Grundwasser anzutreffen sind. Zu dieser Palette zählen beispielsweise Reste von Arzneimitteln, Industriechemikalien, Pflanzenschutzmittel, Röntgenkontrastmittel oder Flammschutzmittel. In Zusammenarbeit mit Behörden, Forschungseinrichtungen und Wasserversorgern werden die Messprogramme stets aktuell gehalten. Der größte Teil der gemessenen Parameter ist im Trinkwasser nicht nachweisbar. An der öffentlichen Diskussion zu diesen anthropogenen Spurenstoffen hat sich FEO im Rahmen seiner Tätigkeit in der Arbeitsgemeinschaft der Wasserversorger im Einzugsgebiet der Elbe (AWE) beteiligt. Im Abschnitt zur Gremienarbeit befinden sich nähere Erläuterungen. Die konkreten Messdaten der Untersuchungen dieser Mikroschadstoffe durch das Labor der FEO mit Unterstützung durch externe Untersuchungsstellen werden als erweiterte Analysendaten veröffentlicht. Neben den Messdaten finden Sie dort auch Hinweise über die Herkunft, den Einsatz und die Bedeutung der Einzelstoffe. Die Messung auf radioaktive Stoffe unterliegt nach § 33 TrinkwV den Ausnahmen von den Untersuchungspflichten. Grundlage dafür ist, dass in den Wasserversorgungsgebieten der FEO das Vorhandensein radioaktiver Stoffe im Trinkwasser kein Risiko darstellt. Dazu prüfte die zuständige Behörde, ob ein Risiko existiert und ein entsprechendes Handeln erforderlich ist. Da in den Bundesländern im Rahmen der hoheitlichen Überwachung die Untersuchungen auf radioaktive Stoffe jährlich stattfinden und die Eigenuntersuchung durch eine zugelassene Untersuchungsstelle keinen Nachweis derartiger Substanzen ergab, wurde das Unternehmen von einer regelmäßigen Untersuchung freigestellt. Die laufenden hoheitlichen Untersuchungen belegen, dass die in Spuren nachweisbaren radioaktiven Substanzen weit unter den Anforderungen an Trinkwasser in Bezug auf radioaktive Stoffe (TrinkwV, Anlage 4, Teil I) liegen. Die Bestimmung der Indikatorparameter (TrinkwV, Anlage 3, Teil I) erfolgt durch chemische, physikalische, mikrobiologische als auch organoleptische Analysen, die Anzeichen für beginnende Veränderungen im Trinkwasser liefern. In der Summe beschreiben sie die Eigenschaften eines Trinkwassers, welche sich während des Transportes und der Speicherung verändern können. Ursachen für diese geringfügigen Veränderungen können zum Beispiel Mischungen mit wechselnden Anteilen von Wässern unterschiedlicher Herkunft (Ostharz und Elbaue) sein. Aber auch Änderungen der Fließrichtung, der Hydraulik sowie die planmäßige Außerbetriebnahme von redundanten Anlagenteilen zu Wartungszwecken können zu temporären Veränderungen der Beschaffenheit führen. Die größten, aber dennoch geringe Schwankungen, treten im Bereich Dessau und an der Abgabestelle Quellendorf auf, da dort leicht veränderliche Mischungsverhältnisse zwischen Wasser aus den beiden Versorgungsbereichen (Elbaue und Ostharz) möglich sind. Davon betroffen sind die Parameter Leitfähigkeit, Sulfat, Härte und pH-Wert. Diese Änderungen bewegen sich insgesamt in einem moderaten Toleranzbereich und sind für den Verbraucher kaum wahrnehmbar. Die Gesamthärte des Trinkwassers lag wie im Vorjahr bei einen Wert um 17 °dH. Die Einhaltung des Grenzwerts von 5 mg/L für die Calcitlösekapazität ist in allen Mischungszonen gegeben. Bei den Indikatorparametern wurden 12 Grenzwertüberschreitungen im Jahr 2023 festgestellt, die auf Durchflusserhöhungen zurückzuführen waren. Für den speziellen Indikatorparameter für das Auftreten bestimmter mikrobieller Gefährdungen (TrinkwV, Anlage 3, Teil III) wurden für das Wasserwerk Wienrode Untersuchungen im Rohwasser in Auftrag gegeben und es wurden keine somatischen Coliphagen nachgewiesen. Ähnlich wie für die mikrobiologischen Parameter regelt die Trinkwasserverordnung, dass chemische Stoffe nicht in Konzentrationen enthalten sein dürfen, die eine Schädigung der menschlichen Gesundheit befürchten lassen. Es gibt eine Vielzahl an Wasserinhaltsstoffen, die auch im Trinkwasser enthalten sind. Diese meist gelösten Stoffe können natürlichen Ursprungs sein oder durch menschliche Aktivitäten ins Wasser gelangen. Die Trinkwasserverordnung unterscheidet zwischen chemischen Parametern, deren Konzentration sich im Verteilungsnetz einschließlich der Trinkwasserinstallation in der Regel nicht mehr erhöht (TrinkwV, Anlage 2, Teil I) und chemischen Parametern, deren Konzentration im Verteilungsnetz einschließlich der Trinkwasserinstallation ansteigen kann (TrinkwV, Anlage 2, Teil II). Bei den Parametern, deren Konzentration im Verteilungsnetz ansteigen kann, handelt es sich hauptsächlich um Desinfektionsnebenprodukte oder Substanzen, die vom Leitungsmaterial oder Einbauten abgegeben werden können. Die chemischen Parameter weisen, genau wie in den vergangenen Jahren, Konzentrationen auf, die deutlich unterhalb der zulässigen Grenzwerte liegen. Die Untersuchungsergebnisse für Pestizide, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Trihalogenmethane (THM) sowie die Metalle liegen alle im Bereich der analytischen Bestimmungsgrenze oder darunter. Die Nitrat-Konzentrationen sind in den Trinkwässern der Elbaue-Wasserwerke < 3 mg/L und im Wasserwerk Wienrode < 15 mg/L. Diese Konzentrationen liegen weit unter dem Grenzwert von 50 mg/L. Bei der Verteilung des Trinkwassers über das Rohrnetz und die darin befindlichen Behälteranlagen verändert sich die Qualität nur geringfügig. Die Bildung von Desinfektionsnebenprodukten, insbesondere von Trihalogenmethanen (THM), ist unverändert auf einem niedrigen Niveau. Durch die kombinierte Dosierung der Desinfektionsmittels Chlor und Chlordioxid in den Wasserwerken Torgau und Wienrode können diese geringen Konzentrationen erreicht werden. Insbesondere bei der Aufbereitung von Oberflächenwasser ist eine Desinfektion notwendig. Die THM-Konzentrationen erreichen im Netz bis 10 µg/L bei einem Grenzwert von 50 µg/L.